Hauptziele von DORA

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Die Verordnung (EU) 2022/2554, auch bekannt als der Digital Operational Resilience Act (DORA), ist ein bedeutendes legislatives Instrument der Europäischen Union, das darauf abzielt, die operationale Resilienz im Finanzsektor zu stärken.

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und der damit verbundenen Risiken im Finanzbereich hat DORA das Ziel, die Stabilität und Integrität des Finanzsystems durch die Einführung umfassender Vorschriften für die digitale Resilienz zu gewährleisten. In diesem Artikel werden wir die Schlüsselaspekte von DORA, dessen Bedeutung für den Finanzsektor und die erwarteten Auswirkungen detailliert untersuchen.

Hintergrund und Notwendigkeit von DORA

Die rasante Digitalisierung in der Finanzbranche hat neue Herausforderungen und Risiken mit sich gebracht, darunter Cyberangriffe, Systemausfälle und Datenverluste. Diese Risiken können erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität und das Vertrauen in das Finanzsystem haben. DORA wurde als Reaktion auf diese Herausforderungen entwickelt, um einheitliche Standards für die digitale Resilienz im gesamten EU-Finanzsektor zu schaffen.

Hauptziele von DORA

  1. Stärkung der digitalen Resilienz: DORA zielt darauf ab, dass alle Teilnehmer im Finanzsektor robuste Strategien zur Bewältigung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) -Risiken entwickeln und umsetzen.
  2. Harmonisierung der Regelungen: Durch die Schaffung eines einheitlichen Regelungsrahmens werden Inkonsistenzen zwischen den Mitgliedstaaten beseitigt und ein fairer Wettbewerb gefördert.
  3. Risikomanagement: Finanzinstitute müssen effektive Risikomanagementverfahren einführen, um IKT-Risiken zu identifizieren, zu klassifizieren und zu steuern.
  4. Incident Reporting: Die Verordnung verpflichtet Finanzinstitute zur Meldung von schwerwiegenden IKT-Vorfällen an die zuständigen Behörden.

Schlüsselaspekte von DORA

  1. Risikomanagement: Finanzinstitute müssen ein umfassendes IKT-Risikomanagement einführen, das regelmäßige Bewertungen und Tests einschließt.
  2. Überprüfung Dritter: DORA legt Regeln für die Nutzung von Diensten Dritter, insbesondere Cloud-Diensten, fest und stellt sicher, dass Risiken, die sich aus der Auslagerung ergeben, angemessen gehandhabt werden.
  3. Krisenmanagement: Institutionen müssen Pläne für den Umgang mit schwerwiegenden IKT-Vorfällen entwickeln und regelmäßig aktualisieren.
  4. Überwachung und Compliance: Behörden erhalten die Befugnis, die Einhaltung der DORA-Vorschriften zu überwachen und durchzusetzen, einschließlich der Möglichkeit, Sanktionen zu verhängen.

Auswirkungen auf den Finanzsektor

Die Implementierung von DORA wird signifikante Auswirkungen auf den Finanzsektor haben. Finanzinstitute müssen ihre Systeme und Prozesse überprüfen und möglicherweise erhebliche Investitionen in ihre digitale Infrastruktur tätigen. Die Verordnung wird auch die Art und Weise beeinflussen, wie Finanzunternehmen mit Drittanbietern, insbesondere Cloud-Diensten, zusammenarbeiten.

Herausforderungen und Kritik

Während DORA allgemein als ein wichtiger Schritt zur Stärkung der digitalen Resilienz im Finanzsektor gesehen wird, gibt es auch Bedenken. Einige Kritiker weisen auf die potenziellen Kosten und den administrativen Aufwand hin, insbesondere für kleinere Institutionen. Zudem gibt es Befürchtungen bezüglich der praktischen Umsetzbarkeit einiger Anforderungen.

Fazit

DORA ist eine entscheidende Entwicklung in der Regulierung des Finanzsektors, die darauf abzielt, die digitale Resilienz in einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt zu stärken. Während die vollständige Umsetzung und die langfristigen Auswirkungen noch zu beobachten sind, markiert DORA einen bedeutenden Schritt in Richtung eines sichereren und stabileren Finanzsystems in der EU.

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Regelungsinhalt

DORA soll die digitale operationale Resilienz des gesamten europäischen Finanzsektors in diesen sechs wesentlichen Bereichen stärken:

  • IKT-Risikomanagement
  • Meldewesen zu IKT-Vorfällen und wesentlichen Cyberbedrohungen
  • Testen der digitalen operationellen Resilienz einschließlich Threat-led Penetration Testing (TLPT)
  • IKT-Drittparteirisikomanagement
  • Europäisches Überwachungsrahmenwerk für kritische IKT-Drittdienstleister
  • Information Sharing sowie Cyberkrisen- und Notfallübungen