Der EU Data Act, eine Verordnung der Europäischen Kommission, zielt darauf ab, die Nutzung von Daten innerhalb der EU zu regulieren und einen fairen Zugang sowie Nutzung von Daten zu gewährleisten.
Dieser Beitrag untersucht die Auswirkungen des EU Data Acts auf die Tourismusbranche. Der Data Act ist ein Bestandteil der europäischen Datenstrategie, die das ökonomische Potenzial der wachsenden Datenmengen nutzen und einen wettbewerbsfähigen Datenmarkt schaffen will. Er soll ein Gleichgewicht zwischen Zugangsrecht zu Daten und Investitionsanreizen herstellen, um einen leistungsfähigen Datenmarkt zu fördern.
Der neue Standard für Datenaustausch
Der EU Data Act legt einen neuen Rechtsrahmen für den Datenaustausch fest, um rechtliche, wirtschaftliche und technische Hindernisse bei der Datennutzung zu beseitigen. Dies ist besonders für Daten relevant, die bei der Nutzung vernetzter Produkte, wie etwa im Tourismus bei der Verwendung von Smart Devices in Hotels oder Transportmitteln, entstehen. Die wichtigsten Punkte des neuen Datenaustauschstandards beinhalten:
- Unternehmen sollen Daten den Nutzern kostenfrei zur Verfügung stellen.
- Nutzer sollen bestimmen können, wie mit ihren Daten umgegangen wird, und diese an Dritte weitergeben dürfen.
- Das „Accessibility by Design“-Prinzip verlangt, dass Dienste und Geräte so gestaltet werden, dass Nutzer einfach und sicher auf ihre Daten zugreifen können.
- Einseitige Vertragsklauseln zum Datenzugang und deren Nutzung können für unwirksam erklärt werden, wenn sie benachteiligend sind.
- Der Data Act umfasst personenbezogene und nicht-personenbezogene Daten.
Auswirkungen auf die Tourismusbranche
Die Tourismusbranche wird zunehmend digitalisiert und der EU Data Act wird bedeutende Auswirkungen haben:
- Vernetzte Dienstleistungen im Tourismus: Hotels, Transportmittel und andere touristische Dienste, die vernetzte Technologien nutzen, müssen ihre Datenpraktiken transparent machen und den Zugang zu Daten gewährleisten.
- Datenerhebung und -speicherung: Unternehmen müssen Nutzerrechte auf Datenzugang klar kommunizieren und die Verarbeitung nicht-personenbezogener Daten klar regeln, was Geschäftsmodelle und -prozesse beeinflusst.
- Höhere Compliance-Anforderungen und -Kosten: Tourismusunternehmen müssen in Compliance-Systeme investieren, was sich auf die Entwicklung und Post-Production-Prozesse auswirkt.
Der EU Data Act ist ein kritischer Bestandteil des Rahmens für die europäische Datenwirtschaft und soll den Datenverkehr erleichtern. Dennoch gibt es Bedenken bezüglich der globalen Wettbewerbsfähigkeit und der sektorspezifischen Anforderungen.
Sektorspezifische Anpassungen
Der EU Data Act wird spezifische Anforderungen für die Tourismusbranche mit sich bringen, die die Art und Weise, wie touristische Dienstleistungen entwickelt und angeboten werden, maßgeblich verändern werden. Unternehmen müssen sich anpassen, um Compliance zu gewährleisten und weiterhin innovativ zu bleiben.
Der Zusammenhang mit dem EU AI Act ist auch hier relevant, da datengetriebene Innovationen in der Tourismusbranche zunehmend auf KI basieren. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Datenpraktiken den Anforderungen des EU Data Acts entsprechen, um KI-Systeme effektiv nutzen zu können.