Datenschutz – Wie sich der Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sich die Datenwirtschaft der Zukunft vorstellt?

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Datenschutz – vbw zur Datenwirtschaft: Blick stärker auf Chancen als auf Gefahren richten / Brossardt: „Klare Richtlinien ja – überzogene Bürokratie und Überregulierung nein“

Datenschutz – Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert in ihrem aktuellen Positionspapier, die Potenziale der Datenwirtschaft noch besser auszuschöpfen. „Eine intelligente Nutzung von Daten kann in allen Branchen neue Wertschöpfung schaffen. Um im Bereich Datenwirtschaft eine globale Spitzenposition einzunehmen, brauchen wir ein chancenorientiertes und innovationsfreundliches Umfeld – mit Regelungen, die Fairness und Sicherheit gewährleisten, aber praxisgerecht ausgestaltet sind und nicht unnötig einengen“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Der Wert von Daten muss in jeder Hinsicht besser messbar und stärker berücksichtigt werden.“

Voraussetzung für eine erfolgreiche europäische und nationale Datenwirtschaft sind klare Richtlinien zum Umgang mit Daten. „Die Unternehmen benötigen Rechtssicherheit. Vor allem die Anonymisierung von Daten muss eindeutig geregelt werden und unkompliziert möglich sein. Der Umgang mit Sachdaten muss grundsätzlich frei bleiben, auch wenn es theoretisch denkbar wäre, dass irgendein Bezug zu Personen hergestellt werden könnte. Hier darf die DS-GVO nur ganz ausnahmsweise greifen”, so Brossardt. Daten der öffentlichen Hand müssen verstärkt geteilt und zur Verfügung gestellt werden, Stichwort Open Government Data. Ein Recht auf Zugang zu Datenbeständen einzelner Unternehmen lehnt die vbw jedoch ab. „Das muss Gegenstand freiwilliger vertraglicher Regelungen bleiben. Insbesondere für digitale Industrieplattformen wären solche Vorgaben kontraproduktiv“, erklärt Brossardt.

Nach Ansicht der vbw darf es keine Überregulierung der Datenwirtschaft geben, insbesondere beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. „Gerade zwischen Unternehmen müssen Verträge immer Vorrang haben. Es besteht in aller Regel kein Anlass, in die bewährte Systematik der bestehenden Gesetzgebung einzugreifen. Auch Haftungsfragen werden vom geltenden Recht bereits ausreichend abgedeckt“, so Brossardt.

Die aktuellen Initiativen der EU und des Bundes für eine verantwortungsvolle Bereitstellung und Nutzung von Daten und einen Ausbau der europäischen Datenwirtschaft begrüßt die vbw insofern, dass sie die Bedeutung des Themas bewusst machen. „Es ist wichtig, hier zu investieren. Der Blick muss aber mehr auf den Chancen als auf potenziellen Gefahren liegen. Neue Hürden für Unternehmen darf es nicht geben“, betont Brossardt.

Quelle: vbw

Datenwirtschaft

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Datenwirtschaft oder Datenökonomie (Data Economy) sind als Begriffe inzwischen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Sie sind allerdings nicht eindeutig definiert und nicht trennscharf von anderen Bereichen der digitalen Transformation abzugrenzen, da Daten letztlich immer eine wichtige Rolle spielen. Weitere Beiträge zum Thema.

Den Link zum Positionspapier finden Sie hier

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