Digital First – Zentraler Campus für zukünftiges Betriebssystem MB.OS für globale Transformation in Richtung Digitalisierung

Lesezeit: 4 Minuten

Digital First – Um seine Transformation in Richtung „Digital First“ zu beschleunigen, stellt die Mercedes-Benz AG am Standort Sindelfingen rund 1.000 Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler ein. Dazu haben Unternehmensleitung und der Betriebsrat Sindelfingen – mit Zustimmung der Tarifparteien – neue Konditionen für die Beschäftigten des Campus vereinbart. Im Fokus stehen dabei: mehr Flexibilität und Eigenverantwortung in der Gestaltung der Arbeitszeit und eine noch stärker leistungsorientierte Vergütung. Mit dieser Vereinbarung wird die Rolle des Standorts Sindelfingen mit seiner über 100-jährigen Geschichte, als zentraler Campus für die Entwicklung des zukünftigen Betriebssystem MB.OS im globalen Forschungs- und Entwicklungsverbund des Unternehmens, weiter gestärkt. Weitere 2.000 Stellen sollen perspektivisch im globalen R&D-Verbund in den Tech Hubs wie Berlin, Tel Aviv, Seattle, Sunnyvale, Beijing, Tokio und Bangalore entstehen.

MB.OS die globale Transformation in Richtung Digitalisierung

Der Mercedes-Benz Standort Sindelfingen ist eines der traditionsreichsten Fahrzeugwerke der Daimler AG und als Kompetenzzentrum für die Fertigung von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse im weltweiten Produktionsnetzwerk zuständig. Ebenso gilt es als weltweit führendes Kompetenzzentrum für Sicherheit, Innovation und Design. Die Vereinbarung stärkt die Rolle von Sindelfingen als zentraler Entwicklungs-
und Qualifizierungs-Hub für Experten im Bereich der Softwarekompetenz im Herzen des bestehenden Mercedes-Benz Technology Centers. Bei den Beschäftigten führt dies mittelfristig zu Veränderungen von Tätigkeitsprofilen, auf die das Unternehmen sie zudem mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen in der bestehenden Tech Academy vorbereitet. Diese zukunftsorientierten Weiterbildungsangebote geben den Beschäftigten die Möglichkeit, die Transformation zu einem software-getriebenen Unternehmen mitzugestalten.

Sajjad Khan, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG:
„Mit dem erfolgreichen Verhandlungsabschluss zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat am Standort Sindelfingen beschleunigen wir gezielt die Transformation. Um unser zukünftiges Betriebssystem MB.OS in-house zu entwickeln, vertrauen wir auf ein Team aus hochqualifizierten Mitarbeitern, welches wir nun um global bis zu 3.000 neue Stellen an Software-Experten verstärken. Denn Software verändert die Welt, bildet das zentrale Nervensystem unserer modernen Fahrzeuge und ist der entscheidende Erfolgsfaktor für digitale Innovationen. Sie ermöglicht ein sicheres, komfortables, aber auch luxuriöses Kundenerlebnis. Wir planen, langfristig mehr als 60 Prozent der Wertschöpfung im Bereich Software im Auto, auf Cloudebene und bei den IoT-Anwendungen in-house zu erzielen.“

Sabine Kohleisen, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG, verantwortlich für Personal und Arbeitsdirektorin:
„Mit der Vereinbarung bieten wir ein attraktives Paket für Kandidaten im Bereich Softwareentwicklung und gehen auf die Anforderungen an die moderne Arbeitswelt ein. Wir schaffen damit ideale Rahmenbedingungen mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit, leistungsorientierter Vergütung und individuellem Gestaltungsspielraum. Schon heute führen wir alle neuen Mitarbeiter im MB.OS Umfeld mit einem technical onboarding Training intensiv in die neue Aufgabe ein. Mit unserer Tech Academy bieten wir darüber hinaus hervorragende Qualifizierungsangebote – denn lebenslanges Lernen prägt das Berufsleben der Zukunft.“

Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender am Mercedes-Benz Standort Sindelfingen, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG:
„Es ist kein Geheimnis, dass sich die Schwerpunkte in der Automobilbranche zunehmend in Richtung Bits und Bytes verlagern. Diese Transformation fair und sozial zu gestalten, ist unser Anspruch. In intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen haben wir gemeinsam mit der IG Metall mit unserer Vereinbarung zum Software Campus innovative tarifliche und betriebspolitische Lösungen gefunden. Um auch in Zukunft in neuen Beschäftigungsfeldern ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben, müssen wir uns auf die Interessen und Erwartungshaltungen neuer Mitarbeiter einstellen und uns an bestehenden Standards der Software-Branche orientieren. In Sindelfingen haben wir Top-Voraussetzungen dafür, deshalb haben wir uns mit ganzer Kraft dafür eingesetzt, dass etwa 1.000 neue Arbeitsplätze für Softwareentwickler zusätzlich zur bestehenden Mannschaft geschaffen werden. Natürlich entstehen auch neue Chancen für Kolleginnen und Kollegen, die bereits an Bord sind, sich in diese Richtung weiterzuentwickeln.“

Digitalisierung ebnet den Weg in eine neue Ära der Mobilität
Das Unternehmen verfolgt im Bereich der Software-Kompetenz bei Fahrzeugen einen ganzheitlichen Ansatz, der von der Grundlagenforschung und Entwicklung bis hin zum Coding von Softwareumfängen reicht. Zusätzlich baut der Standort Sindelfingen seine bereits breite Expertise im Bereich Elektrik und Software als zukünftiger Campus für die Entwicklung des Mercedes-Benz Operating Systems (MB.OS) im bestehenden Mercedes-Benz Technology Center konsequent aus. Eine zentrale Rolle spielt dabei als integratives Kompetenzzentrum für elektrische und elektrifizierte Antriebe und Digitalisierung der zukünftige „Mercedes‑Benz Electric Software Hub“. Dieser bietet auf einer Fläche von ca. 65.000 m² (ca. acht Fußballfelder) eine hochmoderne Arbeitsumgebung und soll Anfang 2022 in Betrieb gehen.

Mit der Einführung von MBUX (Mercedes-Benz User Experience) wurde die intuitive Bedienung des Autos revolutioniert. Zu den Stärken des Systems gehören innovative Hardware-Komponenten wie leistungsstarke Chips und hochauflösende Bildschirme sowie eine lernfähige Software, die individualisierbare Funktionen und Services ermöglicht. Der nächste, revolutionäre Schritt ist eine eigens entwickelte, ganzheitliche Computing-Architektur „MB.OS“ (Mercedes-Benz Operating System). Denn genauso wie beim elektrischen Antriebsstrang und der Batterietechnologie gilt es auch auf diesem Gebiet, Herr über die Software und die Elektronik in den Produkten zu sein. Bei einem Smartphone ist das Gehäuse austauschbar, aber beim Automobilbau sind Hardware und Software zwei Seiten derselben Medaille. Das gilt besonders für die Kunden im Premium- und Luxusbereich, denn sie erwarten das Besondere.

Die globalen Experten-Teams arbeiten konsequent daran, ab 2024 ein eigenes, datengestütztes und flexibel updatefähiges Mercedes-Benz Operating System in die Mercedes-Benz Fahrzeuge zu bringen und damit das Fahrzeug intelligent mit der Cloud und der IoT-Welt zu vernetzen. Diese Beherrschung der Softwareplattform über die Domänen im Fahrzeug bis in die Cloud und in die IoT-Welt ist eine wichtige Grundlage, um zukünftig noch schneller und flexibler auch während des Produktlebenszyklus auf die Bedürfnisse der Kunden nach digitalen Services und erweiterten Produktfeatures zu reagieren. Bis ins Jahr 2025 plant das Unternehmen, mit digitalen Diensten zirka eine Milliarde € EBIT zu erwirtschaften. Mercedes-Benz untermauert damit neben der konsequenten Elektro-Offensive mit dem klaren Ziel der Dekarbonisierung auch seinen Führungsanspruch im Bereich der Fahrzeugsoftware.

Quelle: Mercedes-Benz

Home » Digital First – Zentraler Campus für zukünftiges Betriebssystem MB.OS für globale Transformation in Richtung Digitalisierung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.